Mann schaut in die Ferne

MAGNESIUM - IST EINE ÜBERDOSIERUNG MÖGLICH?

Als lebenswichtiges Mineral ist Magnesium an zahlreichen Reaktionen im gesamten menschlichen Körper beteiligt. Von großer Bedeutung ist es insbesondere für das Nerven- und Muskelsystem. Der individuelle Magnesiumbedarf hängt von Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität ab. Er liegt durchschnittlich bei etwa 3 - 4,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Große Mineralverluste über Schweiß oder den Urin sorgen jedoch für einen erhöhten Bedarf. Aber auch zu viel des Guten kann schaden: Bei einer hochdosierten Supplementierung oder sogar einer Überdosierung kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Magnesium Überdosierung

Magnesiumaufnahme und natürlicher Schutz vor Überdosierung

Der Körper verfügt über ein ausgeklügeltes System zur Regulierung des Mineralien- und insbesondere des Magnesiumhaushalts. Dadurch kann er kleinere Überdosierungen oder Mangelsituationen gut ausgleichen. So befinden sich in den Knochen teilweise mobilisierbare Magnesiumspeicher, in denen auch leichte Überschüsse eingelagert werden können.

Die Aufnahme von Magnesium aus Lebensmitteln, Mineralwasser oder Tabletten und Kapseln erfolgt im Dünndarm. Dort passieren einige Magnesium-Ionen die Zellwand des Darms ohne Hilfe. Die meisten sind jedoch auf die dort ansässigen Transportmoleküle angewiesen. Da diese nur in bestimmter Anzahl vorhanden sind, ist die Magnesiumaufnahme begrenzt. Bei Einnahme von hochdosiertem Magnesium kommt daher immer nur ein gewisser Teil wirklich in den Zellen an. So schützt sich der Körper effektiv vor einer Überdosierung und den damit einhergehenden Folgen. Studien zeigten beispielsweise, dass die Aufnahme von Magnesium mit steigenden Dosen prozentual sinkt. Nahmen die Probanden 120 mg Magnesium ein, resorbierte ihr Darm etwa 35 %, also 42 mg. Bei der Einnahme der Tagesdosis von 360 mg absorbierten sie jedoch nur noch 18 %, also 65 mg. Um diesen Effekt zu umgehen, decke deinen Magnesiumbedarf – egal, ob über die Nahrung oder mit Hilfe spezieller Produkte – besser immer über den Tag verteilt. Auch die Tatsache, wie gut deine Speicher bereits gefüllt sind, beeinflusst die Aufnahme.

 

Das sind die Symptome einer Magnesiumüberdosierung

Überschüssiges Magnesium, das im Dünndarm nicht aufgenommen wurde, wandert weiter in den Dickdarm. Dort wirkt es wasserziehend und leicht abführend. Eine häufige Nebenwirkung von hochdosiertem Magnesium ist daher ein weicher Stuhl. Bei sehr hohen Dosierungen kann es auch zu Durchfall führen. Diese Nebenwirkungen sind aber nicht von Dauer. Magnesiumhaltiges Bittersalz ist daher schon lange ein weit verbreitetes Abführmittel.

Vom Körper bereits aufgenommenes überschüssiges Magnesium scheidet dieser über die Nieren und den Urin wieder aus. Dafür benötigt er jedoch ausreichend Flüssigkeit. Du solltest daher immer darauf achten, genug zu trinken. So erleichterst du der Niere ihre Funktion, den Haushalt an Magnesium und anderen Mineralstoffen zu regulieren. 

Bei besonders hohen Mengen an Magnesium versagen die natürlichen Regulierungsmöglichkeiten des Körpers. Ab einer Einnahme von etwa 2,5 Gramm am Tag können gefährliche Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Muskelschwäche auftreten.

Nebenwirkungen einer Magnesiumüberdosierung bei Risikogruppen

Während Gesunde nur in extremen Ausnahmefällen unter einem Magnesiumüberschuss leiden, sieht das bei bestimmten Krankheiten anders aus. Insbesondere falls deine Nierenfunktion eingeschränkt ist, solltest du deine Magnesiumzufuhr genauer überwachen. Ein Überschuss, die sogenannte Hypermagnesiämie, bleibt in ihrer leichten Form oft unbemerkt. Ein geringfügiger Anstieg des Magnesiumspiegels im Blut hat noch keine weitreichenden Folgen.

Bei einem starken Überschuss kommt es jedoch zunehmend zu Symptomen wie:

  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit und Schwächegefühl
  • Blutdruckabfall
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Verlangsamung von Atmung und Herzschlag

Unbehandelt kann eine starke Magnesiumüberdosierung in Verbindung mit einer eingeschränkten Nierenfunktion sogar zum Tod führen. Insbesondere die Behandlung mit hochdosiertem Magnesium oder Magnesiuminfusionen sollte daher nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Hochdosierte Produkte, die eine Magnesiumüberdosierung verursachen können, unterliegen deshalb auch oft der Apothekenpflicht und dürfen nur durch ausgebildete Apotheker abgegeben werden.